Albanologie
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Podiumsdiskussion: Die Zukunft der Vergangenheit

28.01.2025

Foto-Erinnerungskultur
Foto: Helmut Kienzle

Erinnerungskultur in Albanien und Deutschland:
Zwischen Aufarbeitung und Schlussstrichdenken

Podiumsdiskussion mit Prof. As. Dr. Jonila Godole, Tirana, Dr. Visar Nonaj, Regensburg, Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayer. Gedenkstätten, Ingrid Scherf, Übersetzerin, München

Moderation: Prof. Dr. Florian Kienzle

Dienstag, den 28. Januar 2025
Richard-Wagner-Str. 10; Raum D 116, 16 Uhr c.t.

Kein Land tut sich leicht mit der Aufarbeitung seiner Diktaturen. Deutschland wird heute oft als Vorbild in Bezug auf Erinnerungskultur gesehen; der Weg dorthin war jedoch steinig. Während von Kunstschaffenden früh an die Verbrechen des Nazi-Regimes erinnert wurde, taten sich Zivilgesellschaft und Politik damit deutlich schwerer. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verstrichen fast zwei Jahrzehnte, bis in der BRD etwa in Dachau (auch auf Druck des Auslands) allmählich eine Erinnerungskultur eingeleitet wurde. Heute ist dieses Erbe durch das Erstarken rechter Kräfte bedroht.

Albanien litt fast 50 Jahre lang (von 1944 bis 1991) unter einer totalitären Einparteienherrschaft, deren Gewalt sich allerdings ausschließlich gegen sogenannte „innere Feinde“ richtete. Wie im Nachkriegsdeutschland dominierte lange Zeit die Einstellung, es gut sein zu lassen mit der Vergangenheit und den Blick nur nach vorne zu richten. Erst allmählich hat sich auch in Albanien die Überzeugung eingestellt, dass die Erinnerung an die Vergangenheit verhindern kann, dass sich diese wiederholt. Zu den Errungenschaften und Herausforderungen der Erinnerungskultur diskutieren Wissenschaftler und Kulturschaffende aus Albanien und Deutschland.

Einladung zum Download