Albanologie
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Der Masterstudiengang 'Balkanphilologie' (BPH) an der Ludwig-Maximilians-Universität München

Vormerkungen

Zum Wintersemester 2012/13 ist der neue Masterstudiengang 'Balkanphilologie' eingeführt worden. Es handelt sich um ein vier-semestriges Vollstudium (120 ECTS). Der Masterstudiengang versteht sich besonders als grundständige Fortsetzung von sprachwissenschaftlich orientierten Bachelor-Studiengängen, sowie regional orientierter, sprach-, literatur- und kulturbezogener Fächer wie Albanologie, Rumänistik, Südslawistik, Gräzistik und Orthodoxe Theologie. Der Studiengang ist in dieser Hinsicht offen für Absolventen aus dem Bereich einzelsprachlicher Philologien.

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Beschreibung des Faches

Umfang

Zulassungsvoraussetzungen und Anforderungen

Lehrangebot

Studienaufbau und Module

Nebenfächer

Weiterführende Informationen

Berufliche Optionen

Weiterführende Links

 

Beschreibung des Faches

Der Masterstudiengang Balkanphilologie bietet ein umfangreiches interdisziplinäres Studienprofil an, in dem Studierende die Möglichkeit haben, fundierte Kenntnisse über die sprachlichen, historischen und kulturellen Besonderheiten zu erlangen, durch die sich die Balkanhalbinsel als Sprach- und Kulturareal auch in der Gegenwart innerhalb Europas auszeichnet. Balkan lässt sich je nach Schwerpunktsetzung unterschiedlich definieren und eingrenzen; da im MA Balkanphilologie ein wesentlicher Schwerpunkt auf die Erforschung der sog. „Balkansprachen“ gelegt wird, sei Balkan in diesem Zusammenhang als eine Sprach- und Kulturlandschaft definiert, in denen Sprachen wie Albanisch, Rumänisch, Bulgarisch, Mazedonisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch und Griechisch gesprochen werden. Darüber hinaus werden je nach Bedarf weitere Sprachen wie Türkisch, Slowenisch und Ungarisch angemessen berücksichtigt. Damit Studierende die Möglichkeit haben, diese relativ kleine Region Südosteuropas, die in kultureller und sprachlicher Hinsicht nicht vielfältiger sein kann, in ausreichendem Umfang zu studieren, setzt sich der MA Balkanphilologie aus folgenden Fächern zusammen:

• Albanologie
• Rumänistik
• Sudslawistik
• Neogräzistik
• Orthodoxe Theologie

Über diese Konstellation von einzelphilologisch orientierten Fächern hinaus, vernetzt der MA Balkanphilologie in zunehmendem Maße noch eine Vielzahl scheinbar divergierender Disziplinen wie Sprach- und Literaturwissenschaft, Kultur- und Religionswissenschaft, Südosteuropa-Geschichte und aktuelle Landeskunde. Für Studierende bieten sich daher die besten Voraussetzungen, den Balkan in seiner Gesamtheit zu studieren. Besonderen Interessen oder Wünschen zur Schwerpunktsetzung wird durch ein breites Lehrangebot Rechnung getragen, aus dem Studierende neben den Pflichtveranstaltungen diejenigen Wahlveranstaltungen zu wählen brauchen, die für ihre beruflichen und akademischen Zielsetzungen von Relevanz sind; Studierenden wird somit ein besonderes Maß an Freiraum und Eigenständigkeit bei der Festlegung des Studienaufbaus und -verlaufs gewährt. Der hier angeführte und allgemein übergreifender Studienaufbau von Modulen soll Studierenden daher lediglich als Orientierungshilfe dienen.

Ungeachtet des interdisziplinären Charakters des MA Balkanphilologie, soll sogleich darauf hingewiesen werden, dass sprachwissenschaftlich orientierte Lehrveranstaltungen eine wesentliche Komponente des Lehrangebots ausmachen. Studierende sollten daher grundsätzlich die Bereitschaft und das Interesse mitbringen, sich mit wesentlichen Aspekten der Balkanlinguistik (~ Südosteuropalinguistik) auseinanderzusetzen. 

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Umfang

Der MA Balkanphilologie hat einen Umfang von 120 ECTS-Punkte. Als interdisziplinär ausgerichteter Masterstudiengang müssen keine ergänzenden Nebenfächer erbracht werden, da diese bereits im Lehrplan integriert sind. Der MA Balkanphilologie nimmt seinerseits aber mit folgenden Veranstaltungen am Profilbereich teil (ist insofern also auch Studierenden anderer MA-Fächer zugänglich)

• Albanologie
• Romanistik
• Slawistik
• Neogräzistik
• Orthodoxe Theologie

Zulassungsvoraussetzungen und Anforderungen

Voraussetzung für die Immatrikulation in diesen Masterstudiengang ist der Nachweis eines berufsqualifizierenden Hochschulabschlusses oder eines gleichwertigen Abschlusses aus dem Inland oder Ausland in einem mindestens sechssemestrigen Studiengang der Fachrichtung Albanologie, Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft, Orthodoxe Theologie, Romanistik, Slawistik oder eines verwandten Faches. Als weitere Voraussetzung wird der Nachweis der selbstständigen Sprachverwendung in zumindest einer Balkansprache: Albanisch, Rumänisch, Bulgarisch, Mazedonisch oder Neugriechisch (Stufe B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen) verlangt. Differenziertes Ausdrucksvermögen im Deutschen sowie mindestens Grundkenntnisse des Englischen werden ebenso erwartet, wie die Befähigung zu wissenschaftlicher Ausdrucks-weise.

Es ist kein Eignungsverfahren vorgesehen, aber allen Interessenten wird dringend nahegelegt, vor Aufnahme des Studiums ein ausführliches Beratungsgespräch bzw. eine ausführliche Beratung per Email zu suchen:

Lehrangebot

Entsprechend des Programms der MA Balkanphilologie ist das Lehrangebot stark interdisziplinär ausgerichtet. Grob schematisch lassen sich die Einzelbereiche wie folgt zuordnen: 

MA Balkanphilologie: empfohlener Studienverlauf
SemesterPflichtveranstaltungenWahlpflicht
1 P 1: Albanische Sprachwissenschaft I
P 1.1 + P 1.2
P 2: Rumänische Sprachwissenschaft

P 2.1

WP 1: Grundlegung des Studiums der Balkanphilologie
WP 1.1 + WP 1.2 oder WP 1.3.1 + WP 1.3.2
WP 2: Zweite Balkansprache**
WP 2.1 + WP 2.3 oder WP 2.2 + WP 2.4 Wahl zwischen: Albanisch, Bulgarisch, Neugriechisch, Rumänisch
2 P 2: Rumänische Sprachwissenschaft
P 2.2
P 3: Kulturwissenschaft u. Landeskunde
P 3.1 + P 3.2
P 4: Albanische Sprachwissenschaft II
P 4.1 + P 4.2
WP 2: Zweite Balkansprache* WP 2.1 + WP 2.3 oder WP 2.2 + WP 2.4 Wahl zwischen: Albanisch, Bulgarisch, Neugriechisch, Rumänisch
WP 3: Interdisziplinäre Grundlegung I

WP 3.1 oder WP 3.2.1 + WP 3.2.2
3 P 5: Literaturwissenschaft
P 5.1 + P 5.2
P 6: Slavische Sprachwissenschaft
P 6.1
WP 4: Interdisziplin. Grundlegung II u. Methodik
WP 4.1 oder WP 4.2.1 + WP 4.2.2 oder WP 4.3.1 + WP 4.3.2
WP 5: Dritte Balkansprache
WP 5.1 oder WP 5.2 Wahl zwischen: Albanisch, Bulgarisch, Neugriechisch, Rumänisch
WP 6: Projekt und Vorbereitungskolloquium
WP 6.1 + WP 6.2.1 oder WP 6.2.2
4 P 7: Abschlussmodul
P 7.1 + P 7.2
entfällt

*  * Veranstaltungen, die Studierende im Rahmen eines vorangehenden Studiums (BA, MA und Sonstiges) mit Erfolg abgelegt haben, werden von Fall zu Fall von der/dem jeweiligen DozentIn berücksichtigt und entsprechend vollständig oder teilweise auch bei der ECTS-Punktevergabe in MA Studium „Balkanphilologie“ anerkannt.
** Die erste Balkansprache (auf Niveau B 2) stellt eine Zugangsvoraussetzung für den Studiengang dar.


Studienaufbau und Module

Das nachfolgende Modell stellt keine obligatorische, wohl aber eine empfohlene Studienverlaufsbeschreibung dar, die je nach Interessenschwerpunkt auch modifiziert werden kann.

1. Erstes Fachsemester (Wintersemester)

Pflichtveranstaltungen zu den Bereichen (P 1 und P 2):
(a) Albanische Sprachwissenschaft I („Albanische Typologie“, „Areallinguistik“)
(b) Rumänische Sprachwissenschaft I

Wahlpflichtveranstaltungen zu den Bereichen (WP 1 - WP 2):
(c) Grundlegung des Studiums der Balkanphilologie, darunter wahlweise:
     (ca) „Grundzüge der Balkanphilologie“ und „Themen der Linguistik I“; oder
     (cb) „Kirchenrecht und Organisationsstrukturen der Orthodoxen Kirche“
(d) Zweite Balkansprache (Einsteiger- oder Fortgeschrittenenkurs)

2. Fachsemester (Sommersemester)

Pflichtveranstaltungen zu den Bereichen (P 2, P 3 und P 4):
(a) Rumänische Sprachwissenschaft II
(b) Kulturwissenschaft und Landeskunde (I/II)
(c) Albanische Sprachwissenschaft II („Albanische Philologie“, „Historische Sprachwissenschaft“)

Wahlpflichtveranstaltungen zu den Bereichen (WP 2 und WP 3):
(d) Zweite Balkansprache (jeweils Einsteiger- oder Fortgeschrittenenkurs)
(e) Interdisziplinäre Grundlegungen I, darunter wahlweise:
     (ea) „Themen der Linguistik II“ oder
     (eb) „Altkirchenslavisch“ mit „Die Exegese in der orthodoxen Kirche“

3. Fachsemester (Wintersemester)

Pflichtveranstaltungen zu den Bereichen (P 5 und P 6):
(a) Literaturwissenschaft I/II
(b) Balkanslawistik

Wahlpflichtveranstaltungen zu den Bereichen (WP 4, WP 5 und WP 6):
(c) Interdisziplinäre Grundlegung II und Methodik, wahlweise:
     (ca) „Vorlesung zu Themen der Linguistik II“ oder
     (cb) „Theorien der Datenstrukturierung“ mit „ Übungen zur Datenstrukturierung“ oder
     (cd) „Die orthodoxe Liturgie“ mit „Texte ostkirchlicher Spiritualität
(d) Dritte Balkansprache (Einsteiger- oder Fortgeschrittenenkurs)
(e) Projekt und Vorbereitungskolloquium

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4. Fachsemester (Sommersemester)

Im vierten Semester (P 7) wird die Masterarbeit (20 Wochen, ca. 100.000 - 120.000 Zeichen) geschrieben und in einer Disputation (45-60 min) verteidigt. 

Nebenfächer

Beim Masterstudiengang Balkanphilologie handelt es sich um einen Ein-Fach-Masterstudiengang, bei dem keine Nebenfächer studiert werden. 

Weiterführende Informationen

Informationen zum Masterstudiengang ´Balkanphilologie´ finden Sie auch auf der entsprechenden Informationsseite des LMU-Studienangebots sowie beim zuständigen Prüfungsamt.

Berufliche Optionen

Die Auslegung des Studienfachs mit Schwerpunkt auf Balkanlinguistik, in der Studierende alle wesentlichen theoretischen Grundlagen für selbstständige linguistische Forschungen vermittelt bekommen, soll in erster Linie als eine Chance gesehen werden, eine weiterführende akademische Berufskarriere fortzuführen. Vorrangig ist in diesem Zusammenhang die Berufstätigkeit als Hochschuldozent, Lehrbeauftragter oder an einem Forschungsinstitut vorgesehen. Zu diesem Zweck sollte bereits zu Beginn des Studiums nach Möglichkeiten Ausschau gehalten werden, erste akademische Erfahrungen zu sammeln. In erster Linie bieten sich dabei Praktika oder die Teilnahme an Konferenzen und Seminaren während der Studienzeit an. Studierende können dabei auf ein breites Angebot an unterschiedlichen Programmen zwischen der LMU bzw. den am MA Balkanphilologie beteiligten Fächern und ausländischen Bildungsinstitutionen zurückgreifen (näheres dazu auf den jeweiligen LMU-Seiten der Fächer).

Ungeachtet dessen sind Studierende hinsichtlich ihrer Berufsmöglichkeiten keineswegs auf eine Karriere im akademischen Bereich eingeschränkt. Die interdisziplinäre Ausrichtung des Studienganges hat zum Ziel, den Studierenden auch grundlegendes landeskundliches Wissen über Kultur, Geschichte und Religion im Balkan zu vermitteln. Vor allem in Verbindung mit soliden sprachlichen Kenntnissen stellt dies ausgezeichnete Voraussetzungen für eine Karriere in mehreren Berufsfeldern dar, wie beispielsweise in Kultureinrichtungen, in Museen, im diplomatischen Dienst, in Bibliotheken sowie im interkulturellen Sozialsektor. Auch hier empfiehlt es sich, so früh wie möglich nach studienergänzenden Fortbildungsmöglichkeiten, wie Praktika, Volontariate etc. ausschauzuhalten und Kontakte zu knüpfen, um praktische Berufserfahrungen zu sammeln und somit den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern.

Sofern bereits zu Beginn des Studiums ein besonderer Fokus auf das Erlernen von zwei Balkansprachen gelegt wird bzw. Studierende bereits Kenntnisse in einer oder mehrerer Balkansprachen besitzen und diese weiter ausbauen, ist auch eine Tätigkeit als Dolmetscher bzw. Übersetzer denkbar. Der Beruf des Dolmetschers bzw. Übersetzers ist in Deutschland nicht gesetzlich geschützt, sodass prinzipiell jeder mit ausreichend guten Sprachkenntnissen diese Tätigkeit ausüben kann. Nichtsdestotrotz werden eidesstattlich geprüfte Dolmetscher bzw. Übersetzer bevorzugt und sind vor allem bei weniger bekannten Sprachen, wie Albanisch, gefragt. Ein Studium im MA Balkanphilologie sowie die erfolgreiche Teilnahme an Sprachkursen kann daher als Nachweis für eine qualifizierte Ausbildung und den Erwerb qualifizierender Landes-, Kultur- und vor allem Sprachkenntnisse dienen, was für die Teilnahme an einer staatlichen Übersetzerprüfung Voraussetzung ist.

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Weiterführende Links:

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