Albanologie
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Sprache und Kultur der Albaner – zeitliche und räumliche Dimensionen

Vom 05. – 07. Juni 2014 organisierte der Lehrstuhl der Münchner Albanologie in Zusammenarbeit mit der Nehemiah Gateway University eine kultur-wissenschaftliche Tagung in Pogradec, Buçimas (Albanien), in der sich eine Vielzahl bekannter Albanologen auf dem Gebiet der Sprach-, Kultur-, und Geschichtswissenschaft zusammenfanden und anhand zahlreicher Vorträge eine Einsicht in den aktuellen Forschungsstand gaben.

09.06.2014

Eine gesonderte Bemerkung verdient zunächst der Tagungsort. So wurde die Tagung weder in München noch im näheren Umkreis veranstaltet, sondern rund 1400 km weiter südlich, in Pogradec, einer kleinen Stadt im östlichen Teil Albaniens, unweit der mazedonischen Grenze und direkt am schönen Ohër-See gelegen. Genau hier ist auch der Sitz der Nehemiah Gateway University, eine private universitäre Einrichtung der gemeinnützigen Nehemiah-Stiftung. Das weite Gelände der Universität mit dem großzügigen Vortragssaal bot ausreichend Platz für die zahleichen Tagungsteilnehmer und Gäste. Eine weitere Besonderheit der diesjährigen Tagung war das Thema selbst: „Sprache und Kultur der Albaner – zeitliche und räumliche Dimensionen“. Ohne auf ein für die albanische Kultur- oder Sprachgesichte bedeutsames Jahr Bezug zu nehmen, wie es in den Tagungen davor der Fall war, stand diesmal die albanische Sprach- und Kulturforschung als ein interdisziplinärer Forschungsgegenstand im Vordergrund, zu dessen Untersuchung vor allem albanische und deutsche, aber auch italienische, russische sowie englischsprachige Albanologen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts einen wesentlichen Beitrag geleistet haben. In diesem Sinne waren als Tagungssprachen nicht nur Albanisch, Deutsch und Englisch, sondern auch Russisch und Italienisch vertreten. Dass die Tradition zur Erforschung des albanischen auf internationaler Ebene weiterhin fortgeführt wird, bewies vor allem die für ein kleines Fach wie die Albanologie recht große Zahl von 32 Teilnehmern, welche sich aus 27 Lehr- und Forschungszentren aus insgesamt 10 Ländern Europas und der USA zusammenfanden.

Foto_AlbSymp

Ebenso vielseitig gestaltete sich die Tagung auch von ihrer inhaltlichen Seite. Diese war in insgesamt acht Blocks zu sieben verschiedenen Themenbereichen unterteilt. Obgleich Vorträge zur synchronen und diachronen Sprachwissenschaft des Albanischen auch dieses Mal einen wesentlichen Teil der Tagung ausmachten, erwies sich das gesamte Themenspektrum deutlich umfangreicher. Die Themenblocks boten ausreichend Möglichkeit, auch Vorträge rundum die albanische Kultur- und vor allem Geschichtswissenschaft miteinzubeziehen. Eine hinreichende Beachtung wurde ferner der Wissenschafts- und Sprachpolitik sowie der aktuellen Entwicklungen und Veränderungen des Albanischen in der Alltags- und Medienkommunikation geschenkt. Anknüpfend am Untersuchungsschwerpunkt der Münchner Albanologie sowie dem erst kürzlich eingeführten Master Balkanphilologie kamen auch Vorträge zur albanischen Philologie und der Balkanologie nicht zu kurz.

In Hinblick auf das Ambiente wurden die Teilnehmer und Besucher nicht enttäuscht. Die kleine Stadt Pogradec mit ihrer abgeschiedenen Lage direkt am idyllischen Ohër-See bot ein ideales Milieu, in dem etwaige Störungen von außerhalb ausblieben und sich die Teilnehmer ganz und gar der Tagung widmen konnten. Kleine Kaffeepausen zwischen den einzelnen Blocks schufen viele Gelegenheiten zum gegenseitigen Austausch, zu weiteren Diskussionen unter einander oder einfach, Kaffee und Kuchen zu sich zu nehmen und neue Energie zu sammeln. Ein großes Lob gebührt an dieser Stelle den sehr freundlichen und hilfsbereiten Angestellten der Nehemiah-Universität, die nicht nur einen reibungslosen Transport der Tagungsteilnehmer von Flughafen Tirana bis nach Pogradec organisierten, sondern jeden Mittag und Abend für ein ausgiebiges Buffet sorgten, das keine Wünsche offen ließ.

Anschließend zur Tagung wurden am Sonntag zwei Ausflüge organisiert. Je nachdem, ob die Teilnehmer gleich am Sonntagabend nach Tirana zurückfahren wollten oder doch erst am darauffolgenden Montag, hatten sie die Auswahl zwischen der Ausflugsroute a) Pogradec – das Kloster Shën Naum – Ohër – Struga – Elbasan – Tirana oder b) Pogradec – das Kloster Shën Naum – Prespa-See – Pogradec.

Abschließend sei an dieser Stelle allen Teilnehmern und Besuchen der Konferenz gedankt, die mit ihren Beiträgen und ihrer Anwesenheit auch dieses Mal für einen erfolgreichen und äußerst interessanten Tagungsablauf sorgten und damit einen umfassenden Einblick in die zeitlichen und räumlichen Dimensionen der albanischen Sprache und Kultur gewährten.